Mit deinem Kind über Wut sprechen
Wut ist eine natürliche und wichtige Emotion – doch im richtigen Umgang damit liegt eine Herausforderung, die Eltern und Kinder gemeinsam meistern können.
Ein offenes Gespräch über Wut kann helfen, Missverständnisse zu klären und Strategien zu entwickeln, um mit dieser starken Emotion besser umzugehen.
Den richtigen Moment finden
Der erste Schritt: Wähle einen Moment, in dem ihr beide entspannt seid.
Während eines Wutanfalls ist das Gehirn im „Kampf oder Flucht“-Modus und weder aufnahmefähig noch lösungsorientiert.
Beginne also niemals ein solches Gespräch, wenn dein Kind wütend ist - oder du selbst super angespannt bist. Stattdessen geht es in akuten Situationen darum, die Gefühle anzuerkennen und Sicherheit herzustellen.
Fragen, die verbinden
Eine Reihe von Fragen kann den Einstieg erleichtern und eine tiefere Reflexion fördern. Hier sind einige Beispiele:
Was ist deiner Meinung nach der Sinn von Wut?
(Tipp: Wut zeigt uns, dass eine Veränderung nötig ist – sei es in der Situation oder in uns selbst.)Wie fühlst du dich, wenn jemand wütend auf dich ist? Wie verhältst du dich dann?
Wie fühlt sich Wut in deinem Körper an?
Wie kannst du dich beruhigen, wenn du richtig wütend wirst?
Wichtig ist, dem Kind aufmerksam zuzuhören und nicht zu belehren. Teilst du als Elternteil deine eigenen Erfahrungen, vermittelst du damit, dass Wut normal ist und konstruktiv genutzt werden kann.
Vorbild sein
Kinder beobachten genau, wie wir selbst mit Wut umgehen. Nutze diese Gelegenheit, um dich selbst zu reflektieren.
Frage dein Kind: „Wie gehe ich deiner Meinung nach mit Wut um? Was denkst du darüber?“
Sei offen für Feedback und bereit, eigene Fehler einzugestehen – denn auch wir Eltern sind Lernende.
Der Weg zu mehr Gelassenheit
Durch solche Gespräche lernt dein Kind, dass Wut eine Botschaft ist, die gehört werden möchte, ohne destruktiv zu wirken. Ihr schafft gemeinsam eine Grundlage, um Wut zu benennen und friedlich zu lösen.
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