5 einfache Vorsätze, die uns dieses Jahr zu besseren Eltern machen werden

5 einfache Vorsätze, die uns zu besseren Eltern machen
 

Willkommen im neuen Jahr! Eine tolle Gelegenheit, deiner Familie einen neuen Anfang zu gönnen. Wie klingt weniger Drama, dafür mehr Liebe für dich? Ich finde, das klingt immer gut! 

365 wundervolle Tage, den Anfang für notwendige Änderungen zu machen. Starte am besten mit dem Gedanken, dass du als Mutter oder Vater eine der wichtigsten Aufgaben übernommen hast – du begleitest ein Kind (oder mehrere) durchs Leben. Und ich wünsche dir zu Beginn dieses Jahres die wichtigste Zutat für das Gelingen deiner Vorhaben: Bereitschaft.

In diesem Artikel ​beschreibe ich 5 einfache Vorsätze, ​um dieses Jahr zu (noch) besseren Eltern zu werden.

 

Die Grundlage, um zu besseren Eltern zu werden

Bereitschaft ist eines der notwendigen Zutaten dafür.

Sei bereit für das Lächeln deines Kindes, das dir unwillkürlich dein Herz öffnet, wenn du das Lächeln erkennst und es zulässt.

Sei bereit für die kleinen Signale deines Körpers, der dir damit sagen will, dass du womöglich gerade den kooperativen Weg verlässt und dich in die falsche Richtung bewegst. Nimm es als konstruktives Zeichen für Selbstkorrektur.

Sei bereit dafür, immer und immer wieder Liebe zu wählen, auch an den Tagen an denen dir dein Kind sowas von auf die Nerven geht.

Und sei bereit, nicht so streng mit dir selbst zu sein, wenn dir der Neujahrsvorsatz eine bessere Mama, ein besserer Vater zu sein, an manchen Tagen nicht und nicht gelingen will.

Der Grund, warum so viele Eltern ihre Neujahrsvorsätze über kurz oder lang über Bord werfen ist, dass sie nicht genug Unterstützung haben.

Veränderungen sind mit großer Anstrengung verbunden und das benötigt oft eine Extraportion Motivation.

Den ersten Schritt, in diesem Jahr die beste Mama, der beste Papa zu werden, die/der du sein kannst, hast du getan. 

Bereit und offen für Neues zu sein, ist der erste wichtige Schritt.

 

5 einfache Vorsätze für mehr Liebe und weniger Drama

Vielleicht kann ich dir aber mit den folgenden Ansätzen schon Impulse für positive Veränderungen geben.  Diese Punkte klingen beim Lesen wirklich sehr logisch und einfach, aber du weißt es ja bereits selbst: es ist eine Lebensaufgabe, diese immer wieder in die Praxis umzusetzen, also sei bereit für Rückschläge, und nimm sie gelassen – gerade wenn du glaubst, dass es gut läuft.

Ich weiß, dass sich die Arbeit lohnt und dein Bemühen Früchte tragen wird. Du wirst friedvoller, geduldiger und entspannter werden. Und der beste Nebeneffekt: dein Kind wird kooperativer.

 

1. Entscheide dich dafür, deine eigenen Emotionen regulieren zu lernen:

Damit du die emotional großzügige Mama (oder der Papa) sein kannst, die/der du sein willst, braucht es als erstes DEINE Bereitschaft dafür. Integriere kleine Selbstfürsorge-Hacks in dein Leben, nämlich solche, die du auch längerfristig machen kannst:

  • Geh früher ins Bett, damit du ausgeruht bist (oder baue bewusst kleine Ruhephasen tagsüber ein), 

  • iss‘ gesund, damit du deinen Blutzuckerspiegel balanciert behältst,

  • ändere deine inneren kritischen Stimmen in positive unterstützende Gedanken,

  • und verlangsame oder vereinfache Alltagsprozesse, damit du nicht schon durch sie völlig angespannt wirst.

Aber das wichtigste von allem: verpflichte dich, die Verantwortung für deine Reaktionen zu übernehmen. Wenn du selbst schon im “Angriffsmodus” bist und deinen eigenen Wutanfall auslebst, dann ist dein Kind „der Feind“ und der Kampf beginnt. Auf diese Art bekommst du nichts gelöst.

Sag‘ einfach „Nein“ zum Impuls „reagieren zu müssen“ und mache nichts, solange du selbst wütend bist. Finde hier meinen Schummelzettel "Vom Drama zum Cool-Down" in 5 einfachen Schritten

Klingt das schwierig? Das ist es. Vielleicht sogar das Schwierigste überhaupt. Aber dieser unbedingte Impuls „reagieren zu müssen“ ist ein sicheres Zeichen, dass du selbst nicht mehr klar denkst, sondern dein sogenanntes Reptiliengehirn übernommen hat. Warte, solange, bis dein eigener Ärger verflogen ist und wende dich erst DANN deinem Kind zu.

Jedes Mal, wenn du es geschafft hast, NICHT in die Wutspirale einzusteigen, polst du gleichzeitig dein Gehirn um. Jedes Mal, wenn du statt zu reagieren Ruhe und Atmen wählst, fällt es dir auch beim nächsten Mal um einiges leichter. Fang einfach jetzt damit an. Du wirst überrascht sein, wie positiv sich deine eigene Entwicklung im Bereich der Selbst-Regulation auch auf dein Kind auswirkt.

 

2. Beschließe, dein Kind zu lieben, wie es ist.

Was wir mit Sicherheit über die Kindesentwicklung sagen können, ist, dass Kinder, die sich geliebt und geschätzt fühlen, sich auch gut entfalten können.

Damit meine ich nicht, Kinder, die geliebt WERDEN – viele Kinder werden geliebt und können sich dennoch nicht entfalten. Kinder, die ihr wahres Potenzial entfalten können, ein gutes Selbstbild entwickeln und voller Vertrauen erwachsen werden, sind jene Kinder, die auch das GEFFÜHL haben, für das geliebt und geschätzt zu werden, wie sie sind. Sie haben das Gefühl, genau richtig zu sein!

Jedes Kind ist einzigartig und so braucht es eben auch unterschiedliche Ansätze für jedes einzelne unserer Kinder, damit es sich gesehen und wertgeschätzt fühlt.

Das ist die wirklich anstrengende Arbeit für uns Eltern, unser Kind so zu akzeptieren, wie es ist, mit allen vermeintlichen Makeln, und es als das perfekte Kind wertzuschätzen, das es ist, und es nicht verbiegen zu wollen.

Gibt’s da ein Geheimrezept? Nimm’ die Perspektive deines Kindes ein, finde heraus, welche Sprache der Liebe es spricht, fühle dich in seine Situation ein und ziehe sein Verhalten als Barometer für feine Justierungen an deinem eigenen Verhalten heran. Aber das Wichtigste: Genieße dein Kind!

 

3. Beschließe, dich mit deinem Kind zu verbinden.

Kinder kooperieren nur dann und lassen sich von uns nur dann von uns führen, wenn sie sich mit uns verbunden fühlen. Wenn wir in Beziehung mit ihnen sind. Viele Dinge im Laufe des Tages “kappen” diese Verbindung und wir haben die Aufgabe, diese Verbindung kontinuierlich wiederherzustellen.

Das geht am besten, wenn wir bewusst mit unserem Kind zusammen sind. Zum Beispiel eine Umarmung am Morgen, bevor es in die Schule geht. Gemeinsames Spiel oder sogenannte Qualitätszeit mit jedem Kind. Und du weißt, in dieser Zeit einfach nur zuhören, Anteil nehmen, mit dem Flow deines Kindes gehen, herumbalgen oder einfach nur noch mehr zuhören.

Viele Ratgeber empfehlen zumindest 15 min. pro Tag Qualtitätszeit, dh. Alleinzeit mit jedem Kind. Du hast oft keine Zeit dafür? Nimm dir die Zeit vorbeugend!

Wenn du gewohnt bist, zu Hause zu arbeiten, dann dreh Handy und Computer rechtzeitig ab, um dich beispielsweise gut auf die kritische Abendessenszeit vorzubereiten. Bist du selbst schon hungrig, dann iss vorher eine Kleinigkeit, damit du geduldig bleiben und co-regulieren kannst. Sei aufmerksam und höre zu, keine Kritik am Esstisch, sondern halte die Stimmung leicht und positiv.

Und schließlich die letzte gute Gelegenheit, dich mit deinem Kind zu verbinden: das Zubettgehen. Nutze diese Phase, um deinem Kind das Gefühl zu geben, dass es von dir geliebt und geschätzt wird.

 

4. Beschließe, Respekt vorzuleben.

Du möchtest dein Kind (deine Kinder) zu rücksichtsvollen, aufmerksamen Jugendlichen und Erwachsenen heranwachsen sehen, die andere respektieren? Dann lebe es vor und sprich zu ihnen respektvoll und wertschätzend.

Über kurz oder lang machen Kinder das nach, was wir ihnen vorleben. Wenn wir es selbst nicht schaffen, unsere eigenen Emotionen zu regulieren, wie können wir dann von unseren Kindern erwarten, dass sie es erlernen? Gar nicht so einfach, wenn wir selbst verärgert sind, daher denke an hilfreiche Mantras, die dir helfen, ruhig zu bleiben:

"Es ist kein Notfall."

"Ich bin das Vorbild."

"Sie benimmt sich wie ein Kind, weil sie ein Kind IST!"

"Ich nehme es nicht persönlich, ich bleibe ruhig."

"Es ist nur eine Phase!"

Mehr Tipps findest du hier: 10 Schritte, um mit dem Schimpfen und Schreien aufzuhören

 

5. Beschließe, mehr auf die Bedürfnisse deines Kindes zu achten als auf sein Verhalten.

Die wichtigsten Momente, in denen du mit deinem Kind in Verbindung bleiben solltest, sind jene, in denen dir sein Verhalten „nicht schmeckt“.

Bei Wutanfällen, Jammern, Nörgeln, bei den vielen Neins …

Das vermeintliche „Fehlverhalten“ ist ein wertvolles Signal und zeigt auf, dass dein Kind die Hilfe eines in sich ruhenden Erwachsenen benötigt, um große Gefühle zu verarbeiten oder essenzielle Bedürfnisse zu stillen. Sobald du dich diesen Bedürfnissen zuwendest und ihm hilfst, diese großen Gefühle zu regulieren, ändert sich auch das Verhalten.  Hier findest du 3 wichtige Impulse, um mehr auf die Bedürfnisse zu achten

Du hilfst deinem Kind am besten dabei, die Fähigkeit zur Selbstdisziplin zu entfalten und seine Emotionen zu regulieren, indem du mit gutem Beispiel vorangehst und es in diesen kritischen Situationen vorzeigst.

Wenn du dir weiters vornimmst, deine eigenen Grenzen ruhig, aber bestimmt zu kommunizieren und auf Strafen und Konsequenzen verzichtest, steht einer guten Eltern-Kind-Beziehung nichts mehr im Wege!

 

Wird dir das sofort und jederzeit gelingen?

Nein, mit großer Sicherheit nicht. Wir Eltern brauchen Übung darin und die Bereitschaft, unperfekt zu sein. Es gibt keine perfekten Eltern, keine perfekten Kinder und keine perfekten Familien.

In jeder Familie gibt es Konflikte, schlimme und noch schlimmere Phasen. Die „all time happy family“ gibt’s wohl nur in Hollywoodfilmen.

Aber es gibt Familien, in denen sich die Erwachsenen jeden Tag von neuem vornehmen, sich selbst zu reflektieren und die Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen. In diesen Familien passieren Entfaltung und Entwicklung. Das ist keine Magie!

Diese Erwachsenen entscheiden sich bewusst dafür, jeden Tag als neue Chance für Persönlichkeitsentwicklung zu sehen. Es fühlt sich manchmal etwas mühsam an, den Kurs konsequent zu korrigieren, aufzustehen, das Krönchen zu richten und weiterzumachen. Also hab kein schlechtes Gewissen, wenn du diese Vorsätze schon längere Zeit auf deiner To-do-Liste hast.

Es bedeutet einfach, dass du dich selbst immer wieder daran erinnerst, positive Schritte in die richtige Richtung zu machen. Schneller als du denkst, bist du auf dem nächsten Level. Elternsein ist schließlich eine kontinuierliche Reise. Wähle heute einfach weniger Drama und mehr Liebe. Mehr Ruhe und mehr Geduld. Alleine das entspannt schon immens!

Und wenn es dir schwerfällt diese 5 Vorsätze einzuhalten oder umzusetzen, dann bedeutet es einfach, dass du noch ein bisschen mehr Unterstützung brauchst. Vielfach haben wir in der eigenen Kindheit nicht das bekommen, was wir eigentlich gebraucht hätten und dann ist es an der Zeit, sich als Erwachsener „nach-zu-be-Eltern“. Harte Arbeit!

Finde heraus, womit du deinen eigenen inneren Tank täglich füllen kannst. Und baue dies in deinen Alltag ein. Brauchst es den Blick von außen, um den Knoten sichtbar zu machen? Bist du an einem Punkt angelangt, wo du alleine nicht weiterkommst? Hole dir Hilfe, damit du dich nicht hilflos fühlst. Sobald du zuversichtlich bist und die Klarheit hast, kannst du das auch authentisch an deine Familie weitergeben.

Ich wünsche dir und deiner Familie ein tolles Jahr!

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